19.01.2012

Bayern plant Gesetz zur vertraulichen Geburt für Mütter in Notlagen

Babyklappen bleiben weiterhin umstritten. Der Deutsche Ethikrat hat schon vor zwei Jahren darauf aufmerksam gemacht hat, dass in vielen Fällen nicht nachvollziehbar sei, was aus den Babys werde.  Für eine Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) machten laut Bericht der 'Welt' die befragten Träger bei einem Fünftel der Fälle keine Angaben, ob die Mütter später identifiziert wurden, ob die Kinder zur Adoption freigegeben oder den Eltern zurückgegeben wurden – auch die Jugendämter konnten nur in weniger als der Hälfte der Fälle Auskunft geben. 

Die Studie zeigt auch, dass die Zielgruppe anders aussieht als gedacht: Nicht nur Drogenabhängige und Prostituierte legen Ihre Kinder in Babyklappen, sondern auch Frauen 'aus der Mitte der Gesellschaft'. 

Um Familien in Notlagen andere Auswege aufzuzeigen, sollen die Hilfsangebote für Schwangere ausgebaut und besser bekannt gemacht werden. Das bayrische Justizministerium arbeitet derzeit am Entwurf einer gesetzlichen Grundlage für die vertrauliche Geburt, bei der die Daten der Mutter erfasst, aber bis zum 16. Lebensjahr des Kindes nicht offengelegt werden. Die Babyklappen will Justizminiterin Merk aber trotzdem nicht abschaffen. 

Quelle: Welt online, 18.01.2012, taz online 17.01.2012
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