Empfehlungen zur Reform Geburtshilfe gehen in völlig falsche Richtung
Bild: Vidal Balielo jr. auf Pexels - Die Empfehlungen der von der Regierungskommission beauftragten AG Pädiatrie und Geburtshilfe zur Strukturreform in der klinischen Geburtshilfe müssen dringend nachgebessert werden. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen ist die geburtshilfliche Versorgung keineswegs sichergestellt.
Sollten die Empfehlungen der Regierungskommission umgesetzt werden, würde genau das Gegenteil dessen eintreten, auf das sich die Landesregierung in NRW verpflichtet hat. Das darf nicht passieren!
So berücksichtigt die AG Pädiatrie und Geburtshilfe weder die zugesicherte Eins-zu-ein-Betreuung in ihren Empfehlungen, noch sind in ihnen effektive Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels in der Geburtshilfe ersichtlich. Auch das Fördern der Zentralisierung geburtshilflicher Angebote in Ballungsräumen sei ein Schritt in die falsche Richtung, so die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes (DHV), Ulrike Geppert-Orthofer.
NRW sichert Versorgung zu
Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung in NRW steht jedoch zu lesen: "Wir wollen eine ausreichende Versorgung rund um die reproduktive Gesundheit erreichen. Mit dem neuen Krankenhausplan sorgen wir dafür, dass Geburtsstationen in hoher Qualität barrierefrei und gut erreichbar sind." (S. 97)
Wir erwarten, dass die Landesregierung nicht von ihrem Kurs abweicht und alles dafür tut, dass Frauen in NRW ihre Kinder am Ort ihrer Wahl zur Welt bringen und überall auf die gleiche qualitativ hochwertige Unterstützung durch Hebammen und ärztliches Personal zählen können.
Pressemitteilung des Deutschen Hebammenverbandes vom 14.07.2022
Hier finden Sie die Empfehlungen der Regierungskommission
DocCheck.de kommentiert: Karl vs. Hebammen - Ein Schlag ins Gesicht