15.10.2021

Geburt geht uns alle an!

Die Situation in der Geburtshilfe ist bekanntermaßen dramatisch: Schwangere finden keine Hebamme, Hebammen in Kliniken müssen mehrere Geburten gleichzeitig betreuen und immer mehr Kreißsäle schließen. Das Nationale Gesundheitsziel (NGZ) des Bundesgesundheitsministeriums „Gesundheit rund um die Geburt“ könnte dagegen einen Kulturwandel in der Geburtshilfe einläuten.

Bild: Sarah Chai auf Pexels

Der Beitrag "Es ist nicht egal, wie wir geboren werden und wie Frauen gebären (...)" in der Publikation des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung geht den Fragen nach, was Frauen rund um die Geburt brauchen und welche konkreten Schritte nötig sind, um eine an Frauen und ihren Kindern orientierte Versorgung umzusetzen.

Risikofokussierung, Klinikalltag, individuelle Begleitung, Versorgungskontinuität, Kultur- und Strukturwandel, Zusammenarbeit der Berufsgruppen, Versorgungsqualität - das sind nur einige Stichworte.

Der Artikel endet mit der Untermauerung der Forderung nach einem Nationalen Geburtshilfegipfel als staatliche Aufgabe: 

"Der Geburtshilfegipfel ist also keine Eintagsfliege, sondern ein Prozess, der aus dem Nationalen Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ konkrete Versorgungsziele, also Struktur-, Prozess- und Ergebnisziele ableitet und die zur Erreichung dieser Ziele notwendige umfassende Anpassung der Rahmenbedingungen systematisch umsetzt.

„Geburt geht uns alle an. Wie der Tod betrifft sie ausnahmslos jeden Menschen. Die Bedingungen, die eine Schwangerschaft und Geburt begleiten, prägen unser Leben. Geburtskultur ist die Art und Weise, wie der Start ins Leben von einer Gesellschaft gestaltet wird und welche Rahmenbedingungen sie dafür schafft“ (FMH 2020).

Beim Kongress des Deutschen Hebammenverbands im Mai 2021 haben die anwesenden Gesundheitspolitiker:innen von CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN und FDP zugesagt, die Umsetzung des Nationalen Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“ nach der Bundestagswahl zu befördern und gegebenenfalls in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Das lässt hoffen."

Gesundheitswesen aktuell 2021: "Es ist nicht egal, wie wir geboren werden und wie Frauen gebären (...)