26.01.2021

Abbau statt Ausbau: Klinikschließungen gehen trotz Corona weiter

Die Corona-Pandemie offenbart schwerwiegende Versäumnisse in der Gesundheitspolitik. Der kontinuierliche Abbau von Kliniken führt nun dazu, dass die verbliebenen gegen völlige Überlastung ankämpfen müssen. Teilweise sind sie zudem regelrechte Corona-Hotspots. Und die Geburtshilfe ist in einigen Regionen nicht sichergestellt. Ein Ende des Kahlschlags ist kaum abzusehen.

Bild: Lucas Pezeta auf Pexels

Laut "Krankenhaus Barometer 2020" schreiben nahezu 2/3 der Geburtskliniken Verluste, fast 50 % der geburtshilflichen Stationen in den Kliniken haben Probleme, freie Stellen mit fest angestellten Hebammen zu besetzen. Doch die immer weiter um sich greifenden Privatisierungen im Klinikbereich werden auch in der Pandemie vorangetrieben. Gerade kleinere Krankenhäuser werden auch zukünftig von Schließungen betroffen sein, da deren Einnahmen unter Corona wegbrechen.

In NRW stehen zur Zeit wieder zwei Abteilungen kurz vor der Schließung. Gleichzeitig bleibt die versprochene Neustrukturierung des Krankenhausplanes NRW bislang noch aus. Zwar hatte sich Gesundheitsminister Laumann bei verschiedenen Gelegenheiten für die Unterstützung und Förderung der geburtshilflichen Versorgung in NRW ausgesprochen. Doch wir müssen jetzt Taten sehen.

WSWS.org vom 25.01.2021