17.09.2020

Geburtshaus in Münster vor dem Aus? Barbara Blomeier im Interview mit der Lokalzeit

Das Geburtshaus in Münster läuft seit Jahren gut. Doch nun steht es vor der Schließung. Der Grund: Kündigung durch den Vermieter. Neue Räume sind nicht in Sicht. Kaum zu glauben, dass Münster auf ein Geburtshaus verzichtet, weil sich keine Immobilie findet. Barbara Blomeier, erste Vorsitzende des Landesverbandes, äußert sich im Interview mit der Lokalzeit zu geburtshilflicher Versorgung und Akademisierung der Hebammenausbildung.

Ein Geburtshaus sollte neben Klinik und Geburt im häuslichen Umfeld für schwangere Frauen als Möglichkeit zur Verfügung stehen. Nur so kann das Recht auf freie Wahl des Geburtsorts auch tatsächlich umgesetzt werden.

Zudem sorgen auch die zunehmenden Schließungen von Kreißsälen für Versorgungsdefizite. Doch auch Hochschulen, die das Studienfach Hebammenwissenschaft anbieten, brauchen Kliniken für die praktischen Ausbildungseinheiten. Bleiben die Absolvent*innen nach dem Studium an ihrer Ausbildungsstation, hat das einen positiven Effekt für die geburtshilfliche Versorgung in der Region.

Dringende Maßnahmen für die Verbesserung der Versorgungssituation sind eine andere Finanzierung der Geburtshilfe als bislang sowie die Schaffung attraktiverer Arbeitsbedingungen für Hebammen in Kliniken.

Lokalzeit Münster vom 16.09.2020

siehe auch den Bericht der Lokalzeit zur Kündigung des Geburtshauses