31.08.2020

Wahlprüfstein 4: neue Versorgungskonzepte

Ein möglicher Weg, die Versorgung mit Hebammenhilfe zu verbessern, liegt in der Veränderung der Versorgungssystematik, z.B. durch Bildung intra- oder auch interprofessioneller Teams. Durch die Kommune geförderte Modellerprobungen innovativer Versorgungskonzepte wie Hebammenkreißsaal oder hebammengeleitete Einrichtungen auf dem Klinikgelände, könnte der Wandel in der geburtshilflichen Versorgung beschleunigt werden.

Es gibt noch mehr Möglichkeiten: Auf kommunaler Ebene könnten Kooperationen beispielsweise durch erleichterten Zugang zu geeigneten Räumen das Angebot an Hebammenleistungen fördern.

Seitens der Kommune unterstützte Netzwerke, Runde Tische, interdisziplinäre Fortbildungsangebote und Qualitätszirkel dienen ebenfalls der Verbesserung der Versorgungsstrukturen. Bislang existiert keine zuverlässige Überleitungs- oder gar Kooperationssystematik zwischen klinischer und ambulanter, ärztlicher und hebammenhilflicher, freier und kommunaler Gesundheitsversorgung.

Was macht die Politik?

Anlässlich der Kommunalwahl im September fragen wir nach: Welche Ideen haben unsere Politiker*innen, um hier zu unterstützen? Gibt es konkrete Pläne, welche Politiker*innen zeigen sich offen für Gespräche - und lassen ihnen Taten folgen? Wie würden sie uns unterstützen, wenn sie gewählt würden? Wir sind gespannt.

Unsere Empfehlungen lauten: 

•    Eine in Zusammenarbeit mit regionalen Hebammenvertreterin-nen eingerichtete kommunale Koordinierungsstelle für Hebammenbelange und/oder geburtshilflicher Versorgung.
•    Förderung von Modellerprobungen in Kliniken, im ambulanten und kommunalen Bereich mit dem Ziel, die hebammenhilfliche Versorgung zu verbessern, die Qualität der Geburtshilfe und Zufriedenheit der Frauen und Familien mit der geburtshilflichen Versorgung zu steigern, sowie die Interventionsraten (wie beispielsweise für den Kaiserschnitt) zu senken.
• Berücksichtigung und Förderung interdisziplinärer und schnittstellenorientierter Kooperations- und Überleitungsstrukturen.
•    Reaktivierung bereits geschlossener geburtshilflicher Abteilungen in neuer Struktur, beispielsweise mit hebammengeleitetem Konzept („Hebammenkreißsaal“). Dazu weisen wir auf die aktuellen Ergebnisse des NRW-Forschungsprojektes "Geburt im Hebammengeleiteten Kreißsaal" hin, die in eine positive Richtung gehen. 

Lesen Sie hier mehr zu den Studienergebnissen:

Pressemitteilung des MAGS NRW vom 24.08.2020

Familie.de vom 24.08.2020

Aachener Zeitung vom 24.08.2020

Rheinische Post online vom 24.08.2020

Ärzteblatt.de vom 25.08.2020

RTL online vom 27.08.2020

Wie geht es weiter?

Schritt für Schritt befassen wir uns an dieser Stelle mit den weiteren Wahlprüfsteinen. Für die Mitglieder des Landesverbandes haben wir die kompletten Wahlprüfsteine im internen Bereich "Internes für alle" zusammengestellt. Wie Sie sie einsetzen können, erfahren Sie dort.