Hebammen: "Ja, wo laufen sie denn - wo laufen sie denn hin?"
Die Erinnerung an den Loriot-Klassiker "Auf der Rennbahn" stellt sich im Anschluss an die Lektüre des Beitrags im zwd-Politikmagazin ein, nach dem die Zahl der Hebammenschüler*innen in den letzten zehn Jahren um beachtliche 44 Prozent gestiegen ist. Dennoch herrscht Hebammenmangel. Wir wissen, warum.
Hebammen weigern sich, unter unzumutbaren Bedingungen zu arbeiten. So leiden etwa Hebammen in Kliniken unter Überlastung, unter anderem durch Übernahme fachfremder Tätigkeiten. Kreißsäle werden wegen Personal- oder Platzmangel geschlossen. Auch in der Betreuung Schwangerer oder im Wochenbett kommt es zu Engpässen. Hebammen sind oft bis zu sechs Monate ausgebucht.
Kein Wunder: Sie laufen weg
Im Umgang mit der Corona-Pandemie offenbaren sich weitere Systemmängel: Hebammen werden in Verordnungen des Gesundheitsministeriums ignoriert und bei der Verteilung von Schutzkleidung oder Schutzmasken nicht ausreichend berücksichtigt.
Daher bleibt es dabei: Wir fordern eine grundlegende Verbesserung der Situation der Hebammen. Die Corona-Krise hat uns noch deutlicher gezeigt, was im Argen liegt. Wenn die Analyse-Phase beginnt, werden wir uns als Landesverband definitiv beteiligen.
zwd-Poltikmagazin vom 13.05.2020