05.11.2019

Nach dem Studium in den Kreißsaal

Dank Öffnungsklauseln werden in den Pflegeberufen, in den Therapieberufen sowie in der Hebammenkunde seit 2010 an sieben Hochschulen in NRW Modellstudiengänge angeboten. Der Vollakademisierung des Hebammenberufes wird immer wieder mit der Sorge begegnet, dass Hebammen mit akademischem Abschluss nicht praktisch arbeiten wollen und damit den bestehenden Mangel verschärfen könnten. Eine aktuelle Studie anhand der Modellstudiengänge widerlegt das.

Im Rahmen der „Verbleibstudie der Absolventinnen und Absolventen der Modellstudiengänge in Nordrhein‐Westfalen (VAMOS)“ wurden insgesamt 515 AbsolventInnen und 109 ArbeitgeberInnen befragt. Ziel war es, den beruflichen Verbleib der AbsolventInnen nach dem Abschluss eines Modellstudiums zu beschreiben. Die Anzahl der AbsolventInnen des Studiengangs Hebammenkunde zum Zeitpunkt der Befragung lag bei 80. Wie in den anderen Berufen auch, arbeiten sie in der Regel in der patienten‐ und klientennahen Versorgung. In der Hebammenkunde (53%) nehmen über die Hälfte der Haupterwerbstätigen nach dem Abschluss des Studiums eine Arbeit im Krankenhaus auf.

Auf Seiten der ArbeitgeberInnen wurde eine sehr positive Bewertung gemessen, praktisch alle befragten ArbeitgeberInnen (98%) sind zufrieden mit ihrer Entscheidung, AbsolventInnen eingestellt zu haben. Nach Einschätzung der ArbeitgeberInnen bringen sie erweiterte Handlungskompetenzen in die Versorgung ein. Die AbsolventInnen schätzen sich als handlungssicher in ihrem Berufsfeld ein.

Der aus 16 Institutionen bestehende Fachbeirat, zu dem auch der Landesverband gehört, empfiehlt gestützt auf die ermutigenden Ergebnisse, die Studiengänge zukünftig regelhaft anzubieten. Die VAMOS-Studie bestätigt einen Mehrwert des Studiums. Das ist insbesondere mit Blick auf die Vollakademisierung der Hebammenausbildung ein wertvolles Ergebnis.

Den VAMOS-Abschlussbericht können Sie hier herunterladen. Die Stellungnahme des Fachbeirates finden Sie hier.