19.07.2019

Medikamentenengpässe nehmen deutlich zu

Arzneimittelknappheit ist zunehmend ein Problem im Gesundheitssystem. Auch dem Landesverband wird immer wieder von Kolleginnen in NRW berichtet, dass Medikamente, die sie für ihre Arbeit benötigen, nicht verfügbar sind. Aus den Kreißsälen hören wir, dass sich die Kliniken gegenseitig aushelfen.

Solche Engpässe können ernsthafte Folgen haben, im schlimmsten Fall kann Schaden für Mutter und Kind entstehen, wenn ein dringend notwendiges Medikament nicht vorhanden ist. Offensichtlich handelt es sich dabei um weitgreifendes Problem. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), hat unlängst Alarm geschlagen und betont, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder Engpässe in relevantem Ausmaß gegeben habe. Allein im Juli lagen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte 226 Meldungen für eingeschränkte Verfügbarkeit oder für einen Lieferengpass vor.

Meistens sind Antibiotika, Anästhetika, Krebsmedikamente und Impfstoffe betroffen. Als Ursache werden Produktionsverzögerungen im Ausland – vor allem in China und Indien – sowie die globale Preispolitik genannt. Das sind inakzeptable Zustände, nicht nur für Ärzte, Apotheken und Kliniken, sondern auch für alle Gesundheitsfachberufe, die in ihrem Arbeitsbereich auf Medikamente zugreifen müssen, und damit natürlich auch für uns Hebammen.

Wenn tatsächlich Preispolitik und die Produktionsverzögerungen im Ausland die Gründe für den Arzneimittelnotstand sind, dann muss die Politik schleunigst handeln. Wir fordern daher die verantwortlichen Politiker und Politikerinnen in Land und Bund auf, unter Hochdruck an Lösungsmöglichkeiten zu arbeiten.

Weitere Hintergrundinformationen finden Sie in diesem Beitrag im Ärzteblatt.