18.07.2019

Kein weiterer Abbau von Kreißsälen

Die neue Studie der Bertelsmann-Stiftung zur zukunftsfähigen Krankenhausversorgung hat für viel Aufsehen gesorgt. Kein Wunder bei der Forderung, die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland mehr als zu halbieren. Die Reduzierung der Klinikanzahl würde zu einer besseren medizinischen Versorgung der Patienten in Deutschland führen, so die These. Das bedeutet aber auch Schließungen von Kreißsälen und damit eine fehlende Grundversorgung für viele Schwangere und Familien in Wohnortnähe.

Damit würde ein gefährlicher Abbau weiter vorangetrieben: Im Jahr 1991 gab es 1186 Krankenhäuser, in denen Geburten durchgeführt wurden. Heute sind es unter 700. Der Deutsche Hebammen Verband warnt daher vor den Folgen. Eine mögliche Verbesserung der Notfallversorgung darf nicht zu Lasten der Grundversorgung gehen. Für Schwangere und Familien ist ein weiterer Abbau von Kreißsälen absolut nicht zumutbar.

Aktuelle Zahlen untermauern, dass bereits jetzt die Erreichbarkeit von Kliniken vor allem auf dem Land eingeschränkt ist: während in städtischen Gebieten knapp 90 Prozent der Menschen in 15 Minuten eine Klinik erreichen, trifft das in ländlichen Regionen nur auf 64 Prozent zu.

Lesen Sie hier die Pressemitteilung des DHV zur Bertelsmann-Studie.

Auf der Website der Bertelsmann-Stiftung können Sie die Studie lesen.