26.04.2019

Simmerath macht Hoffnung

In der gestrigen Sendung hat Frau TV über das ‚Wunder‘ von Simmerath berichtet. In einer gemeinsamen Anstrengung von Klinik, Politik und engagierten Bürger*innen konnte die Geburtshilfe in der Eifelklinik gerettet werden. Der Landesverband hat diesen Prozess intensiv begleitet und wir hoffen, dass sich auch an anderen Orten solche Bündnisse bilden, um die Geburtshilfe zu erhalten.

Auch wenn Wunder ein bisschen hoch gegriffen sein mag, so handelt es sich doch um eine wunderbare Geschichte. Vor kurzem sah es an der Eifelklinik in Simmerath so aus wie an vielen Orten in Deutschland: Die Geburtshilfe stand vor der Schließung. Die vier Beleghebammen, die rund 300 Geburten im Jahr begleitet haben, mussten wegen Überlastung aufgeben. Schnell war klar, dass Politik und Bürger*innen sich damit nicht abfinden wollten. Eine erste Suche nach neuen Hebammen blieb allerdings ergebnislos und ein Schließungstermin wurde festgesetzt.

Doch damit war die Geschichte nicht zu Ende. Für den Bürgermeister von Simmerath stand der „Supergau“ bevor, wenn „das Herzstück der Eifelklinik“ nicht weiter besteht. In gemeinsamen Verhandlungen wurden die Arbeitsbedingungen für Hebammen in der Eifelklinik mit flexiblen Arbeitszeiten und übertariflicher Bezahlung so gestaltet, dass sie wesentlich attraktiver wurden. Tatsächlich konnten so insgesamt 12 Hebammen gewonnen werden, 4 festangestellt und 8 freiberuflich arbeitend, so dass die Geburtshilfe keinen Tag geschlossen werden musste.

Simmerath zeigt, dass bei einer gemeinsamen Anstrengung eine drohende Schließung abgewendet werden kann. Dafür braucht es aber auch ein Umdenken: In Simmerath hat nicht Größe und Rentabilität der Geburtshilfe im Vordergrund gestanden, sondern der Wert für die Bevölkerung. „Das war großartig“, so das Fazit von Daniela Erdmann, zweite Vorsitzende des Landesverbandes.

Hier können Sie den ganzen Bericht von Frau TV sehen.