Die Akademisierung in fünf Antworten plausibel erklärt
Die Akademisierung des Hebammenberufes muss und wird kommen. Yvonne Bovermann, Beirätin für den Bildungsbereich im Deutschen Hebammenverband, bringt in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen knackig auf den Punkt, warum eine Akademisierung notwendig ist.
Nur fünf Fragen – dafür aber fünf sehr präzise Antworten. So können wir die Öffentlichkeit überzeugen. Ausgangspunkt von Yvonne Bovermanns Argumentation ist die grundsätzlich veränderte gesellschaftliche und persönliche Situation rund um eine Geburt. Die steigenden Ansprüche an Hebammen müssen schon in der Ausbildung aufgefangen werden. Dafür braucht es – so Boverman weiter - den wissenschaftlichen Überbau, den Zugang zu Datenbanken und Forschungsarbeiten, die Freiheit der Forschung, die nur eine Hochschule bieten kann.
Entschieden tritt Yvonne Bovermann dem Argument entgegen, durch die Akademisierung werde der Hebammenmangel noch verschärft. Das Gegenteil ist der Fall: die Attraktivität des Berufes wird eher steigen. Eine gestiegene Wertschätzung und ein höheres Einkommen können wesentlich dazu beitragen.
In Anbetracht der Tatsache, dass weit über 90 Prozent der berufstätigen Hebammen Abitur haben und der stetig steigenden Rate der Abiturientinnen wirkt die Befürchtung, durch die geänderten Zugangsvoraussetzung Potenzial zu verschenken, antiquiert. Umgekehrt wurde bisher massenhaft Potenzial verschenkt weil Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung keine Chance hatten, zu studieren, sondern stattdessen eine fachschulische Ausbildung absolvieren mussten, um ihren Traumberuf ausüben zu können.
Lesen Sie hier das Interview im Mannheimer Morgen.