Endgültig: Aus für Frechener Geburtshilfe
Gemeinsam mit den betroffenen Kolleginnen bedauern wir sehr, dass die geburtshilfliche Abteilung des St. Katharinen-Hospitals in Frechen bei Köln nun definitiv keine Beleghebammen mehr haben wird.
Nach einem gemeinsamen Gespräch mit dem Chefarzt der Geburtshilfe Anfang September über den Erhalt des Beleghebammensystems und die damit notwendigen Verträge kam es völlig unerwartet zu Hausverboten, die einerseits den betroffenen Hebammen die Existenzgrundlage nahmen, und es andererseits dem Beleghebammenteam unmöglich machten, die lückenlose Betreuung der Gebärenden zu gewährleisten. Selbst nach erneuten Gesprächen war die Geschäftsführung nicht bereit, die Hausverbote zurückzunehmen, was die sofortige Besetzung der Dienste ermöglicht hätte. Die Geburtshilfe musste vorerst geschlossen werden.
Beide Vorsitzenden des Landesverbandes der Hebammen NRW unterstützten die Hebammen intensiv in ihrem Bemühen, eine gute Lösung zu finden. Ein klärendes Gespräch aller Beteiligten mit Vertreter*innen von Bezirks- und Landesregierung, Gesundheitsamt und Landesverband endete ergebnisoffen, zeigte aber auch sehr deutlich die erschwerten Bedingungen auf, unter denen der Versuch, eine zukunftsorientierte Lösung für die Geburtshilfe in Frechen zu finden, stand.
Keine der Kolleginnen hat sich ihre Entscheidung leicht gemacht. Nach zum Teil über 20-jähriger Tätigkeit die Hebammenarbeit in Frechen aufzugeben, ist sicher nicht einfach.
Um so bedauerlicher, dass die so lange als gut empfundene Geburtshilfe am St. Katharinen-Hospital nun wegen unüberbrückbarer Differenzen zwischen Hebammen einerseits und Chefarzt und Klinikleitung andererseits geschlossen ist.
Aufgrund der Entwicklung der letzten Wochen sehen die Hebammen keine vertrauensvolle Basis für eine weitere Zusammenarbeit mit Geschäftsführung und Chefarzt.
Es bleibt zu wünschen, dass das St. Katharinen-Hospital die Chance nutzt, sich neu aufzustellen und eine tragfähige, zukunftsorientierte Geburtshilfe zu konzipieren. Aus unserer Sicht steht und fällt dieses Vorhaben mit der Kenntnis von Hebammenarbeit und der Wertschätzung gegenüber den Menschen, die diese Arbeit tun.
Gerne stellen wir unsere Expertise unterstützend zur Verfügung, damit in Frechen bald wieder eine für Hebammen und Familien würdige Geburtshilfe zur Verfügung steht, und schließen uns dem Wunsch der Kolleginnen an, dass für die Familien aus dem Umkreis eine baldige Lösung für eine wohnortnahe Versorgung gefunden werden möge.