Hebammenausbildung muss an die Hochschule
Die Uniklinik Köln plant, eine Hebammenschule einzurichten, die bis September 2019 an den Start gehen soll. Im Gesundheitsausschuss, der sich mit dem Hebammenmangel befasste, fand das große Zustimmung. Doch eine neue Fachschule kann im Zuge der kommenden Akademisierung das Problem des Hebammenmangels keinesfalls lösen. Die Hebammenausbildung muss zu 100 Prozent an die Hochschule.
Dem Mangel muss akut mit verbesserten Arbeitsbedingungen begegnet werden: Die Positionen des Kreisverbands sowie des Kölner Hebammen-Netzwerks, die im Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers zu Wort kommen, stützen wir vollkommen.
Akademisierung hat Zukunft
Doch eine Ausbildungsvariante, die - im Gegensatz zur Hochschulausbildung - mit dem Examen endet und der Absolventin nur noch die Chance lässt, sich punktuell in Fortbildungen zusätzliches Wissen zu holen, kann die Attraktivität des Hebammenberufs nicht steigern.
Zudem ist die Ausbildung an der Fachschule kaum mehr zukunftsfähig: Hebammen ohne Hochschulabschluss werden im europäischen Ausland nur unter großen Schwierigkeiten eine Arbeitserlaubnis bekommen, sobald eine betreffende Richtlinie der EU ab 2020 in Kraft tritt.
Wir in NRW haben uns deshalb in Übereinstimmung mit dem Deutschen Hebammenverband ganz klar positioniert: Die Hebammenausbildung gehört an die Hochschule, in Form eines dualen Studiums, und das so schnell wie möglich. Dazu sind wir in gutem Austausch mit unserem Gesundheitsministerium.