Mühlenkreiskliniken: Öffentlicher Druck stoppt vorerst Aus der Geburtshilfe
Fürs Erste haben gemeinsame massive Proteste aus Politik und Bevölkerung etwas bewirkt. Das Konzept der Mühlenkreiskliniken, Standorte des Verbunds umzustruktieren und zu spezialisieren, ist vorerst vom Tisch. Es hätte bedeutet, in zwei von drei Standorten die Geburtshilfe zu schließen. Doch noch schwebt das Wort "Zentralisierung" im Raum: Was weiter passieren wird, behalten wir als Landesverband NRW im Auge.
Die Pläne der Mühlenkreiskliniken sahen unter anderem vor, die Geburtshilfe in Bad-Oeynhausen und Lübbecke zu schließen. Schwangeren Frauen bliebe dann nur die Möglichkeit, sich an den dritten Standort Minden zu wenden. Ein Ausbau der Geburtshilfe in Minden war jedoch nicht vorgesehen: Ausreichende geburtshilfliche Versorgung rückt so wortwörtlich in weite Ferne. Doch das ist noch nicht alles.
Mit dem Aus für Lübbecke würde die Geburtshilfe in einem als babyfreundlich zertifiziertem Krankenhaus aufgegeben, ein Widerspruch in sich.
Aus gleich zwei Gründen wird der Landesverband sehr wachsam weiter nach Bad Oeynhausen schauen: Erstens ist der dortige Kreißsaal an das Herzzentrum angebunden. Für herzkranke Schwangere oder Frauen, die ein herzkrankes Baby erwarten, ist es unverzichtbar, direkt in räumlicher Nähe zur besten medizinischen Versorgung gebären zu können.
Zweitens haben dort gerade die Planungen für einen hebammengeleiteten Kreißsaal begonnen – und das ist ein von der Landesregierung und von Hebammenverband NRW explizit gewolltes und unterstützenswertes Projekt.