18.05.2018

Milliarden mit "Muttermilchersatz"

Das Geschäft mit künstlicher Säuglingsnahrung boomt. Besonders zynisch ist es, wenn millardenschwere Konzerne gezielt in sogenannte Entwicklungsländer liefern, und damit die Gesundheit Hunderttausender Kinder jetzt und zukünftig gefährden. Doch das Marketing für Fertig-Säuglingsnahrung scheint zu überzeugen. Die AOK geht auf ihrer Internetseite jedenfalls sehr unkritisch mit dem Thema um.

Schon seit den 80-Jahren gibt es den Kodex der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der kostenlosen Proben, massivem Bewerben von Ersatznahrung und anderen marketingtechnischen Finessen den Riegel vorschieben soll. Die Realität sieht anders aus, denn kaum ein Unternehmen hält sich daran.

Mit oft dramatischen Folgen, die "Spiegel online" benennt: So sterben zum Beispiel in Kamerun viele Kinder an Durchfallerkrankungen, die auf mangelnde Hygiene und unsauberes Wasser zurückzuführen sind. Wird die künstliche Säuglingsnahrung unter diesen Bedingungen verabreicht, kann das tödliche Folgen haben. Doch der Markt wächst weiter.

Vor diesem Hintergrund ist der Textbeitrag der AOK-Krankenkasse besonders kritisch zu sehen.

Spiegel online vom 17.05.2018

Internetauftritt der AOK Rheinland/Hamburg