30.01.2018

Picker-Report 2017: "Hohe Fallzahl – gute Geburt?"

Der Picker-Report 2017 untersucht, wie Frauen ihre Betreuung in großen und in kleinen Kliniken erlebt haben. In Kliniken mit über 2000 Geburten pro Jahr hatten neun Prozent der Mütter eine mittelmäßige oder schlechte Erfahrung im Kreißsaal. Doch unabhängig von der Größe der Kliniken gilt: Hebammen sind Erfolgsgaranten für gute Geburtshilfe. Deshalb braucht es eine angemessene Personaldecke und die 1:1-Betreuung - in großen wie in kleinen Häusern.

Das Institut befragte 9.600 Mütter, die zwischen 2014 und 2017 ihre Kinder in 77 Kliniken unterschiedlicher Größe zur Welt brachten zu ihren Erfahrungen. Dabei zeigt sich, dass das Bedürfnis nach guter körperlicher und emotionaler Betreuung bei den Gebärenden ganz oben steht. Vielerorts erschweren jedoch Personalmangel und mangelhafte Arbeitsbedingungen die intensive Betreuung durch Hebammen.

Doch es greift zu kurz, große Kliniken ins Visier zu nehmen. In NRW gibt es durchaus solche, die hervorragend ausgestattet sind und gute Geburtshilfe mit zufriedenen Hebammen und Frauen leisten. Andererseits ist Personalmangel auch in kleineren Kliniken kein Fremdwort.

Unterm Strich bleibt es dabei: Schluss mit katastrophalen Arbeitsbedingungen und dem Sparkurs der Kliniken. Gute Geburtshilfe braucht Hebammen: in sie muss in erster Linie - und so schnell wie möglich - investiert werden. 

Süddeutsche Zeitung vom 30.01.2018

Lesen Sie hier die Stellungsnahme des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) zur Picker-Studie

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