Sectiorate gesenkt! Klinikärztinnen und -ärzte berichten
Hohe Kaiserschnittraten sind nicht das Ergebnis objektiver Bedingungen: Das machen die Interviews, die im Rahmen eines Projekts des AKF (Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V.) geführt wurden, deutlich. In allen Interviews schimmert durch, dass Zeit, ausreichendes Personal und abwartende Ruhe die wichtigsten Faktoren für einen natürlichen Geburtsverlauf sind.
Das sind genau die Grundlagen, die wir gerade im Zusammenhang mit der aktuellen Dramatik der Kreißsaalschließungen immer wieder fordern.
Qualitativ hochwertige Geburtshilfe braucht diese in den Interviews genannten Bedingungen. Kliniken, die entsprechende Arbeitsbedingungen bieten, weisen in aller Regel keinen Personalmangel auf. In gute Geburtshilfe muss investiert werden: Damit mehr Hebammen angestellt werden können - und mehr Beschäftigte, die für hebammenfremde Tätigkeiten zuständig sind. Nur so können Hebammen ihren Beruf überhaupt angemessen ausüben.
Genau das wurde von der Landesvorsitzenden der Hebammen NRW, Barbara Blomeier, bei der Anhörung im Gesundheitsausschuss des Landtags nochmals in aller Deutlichkeit formuliert. Doch obwohl offenbar alle Beteiligten der Anhörung sich einig darüber waren, dass Hebammenhilfe wichtig ist und jeder Frau zugänglich sein sollte, dauert es viel zu lange, bis konkrete Schritte eingeleitet werden können. Deshalb braucht es dringend einen Aktionsplan: Es muss bald etwas geschehen.
Interviews und Hintergründe zum Projekt können Sie hier lesen
Eine Broschüre zur Aufbereitung der Projektergebnisse wird in Kürze veröffentlicht.