23.10.2017

Super-GAU an Kölner Kliniken

Immer wieder werden die Kreißsäle der großen Kölner Kliniken zeitweilig geschlossen. Ist die Geburtshilfe denn noch zu retten? Oder besser gesagt: Soll sie noch gerettet werden? Denn obwohl wir seit Jahren warnen, obwohl die betroffenen Familien über Mother Hood ständig warnen, obwohl alle Bescheid wissen, wie die Situation in der Geburtshilfe aussieht, tut niemand etwas. Die Entscheider rühren sich nicht, während die Hebammen in die Knie gehen.

ein geschlossenes Rollo

Am vergangenen Wochenende waren mit Uni-Klinik und den Geburtskliniken in Holweide und Porz die drei großen Kliniken Kölns mit Perinatalzentrum vorübergehend zu. Sicher nicht das letzte Mal, denn in den vergangenen Wochen und Monaten kamen die Schließungen immer wieder vor.

Das ist eine Katastrophe, mit der wohl nur die Politik gut leben kann, nicht aber Schwangere und ihre Familien, und erst recht nicht Hebammen. Wenn Eltern nicht mehr wissen, wo ihr Kind tatsächlich auf die Welt kommen kann, und Hebammen gezwungen sind, den Notstand zu verwalten, ist das nicht nur unzumutbar, sondern auch gefährlich! Oft ist der Rückzug durch Kündigung die einzige Möglichkeit der Hebammen, einen Ausweg aus dem geburtshilflichen Drama zu finden. Und das, obwohl sie ihren Beruf gerne ausüben. Hier zeigen sich die Folgen der zynischen Abwartehaltung aller Entscheider, während die Geburtshilfe in Deutschland den Bach heruntergeht! Ein unfassbares Armutszeugnis.

Kölner Stadt-Anzeiger vom 21.10.2017

Kölnische Rundschau vom 20.10.2017