Geburtshilfe: Hebammen haben Skandale satt
„Wir sorgen für einen sicheren Start ins neue Leben“ und „Geburtshilfe auf Basis der Maximalversorgung“: So werben Kliniken für ihre Geburtshilfe, die ihre Kreißsäle gleichzeitig immer wieder zeitweise schließen müssen! Sprüche für die Tonne? Ein Skandal, der aktuell die Großstadt Köln besonders betrifft - doch sicher nicht der letzte in NRW. Und wir müssen warten, bis endlich jemand tätig wird?! Ein unerträglicher Zustand!
Die Folgen dieser desaströsen Politik der Untätigkeit müssen Hebammen und die betroffenen Frauen mit ihren Kindern ausbaden. Anstatt dass eine Geburtshilfe geschaffen wird, die ihren Namen verdient, damit Frauen in Würde gebären können, tut sich ... nichts! Seit Jahren fordern wir in Gesprächen, Aktionen und Aufrufen einen Systemwechsel, um die Katastrophe in der Geburtshilfe abzuwenden.
Doch wir können nur immer wieder über neue Katastrophen berichten, anstatt die Geburtshilfe in NRW und ganz Deutschland sinnvoll mitzugestalten. Damit werden wir als Akteurinnen in der Geburtshilfe schlicht und ergreifend ausgeschaltet! Das kann sich NRW nicht leisten!
Ganz aktuell ist die Situation der Geburtshilfe in der Kölner Universitätsklinik und im Klinikum Holweide eine Zumutung: Beide Kliniken müssen immer wieder zeitweise schließen, schlimmstenfalls stehen Frauen in den Wehen vor verschlossenen Türen. Doch in ihrer Pressemitteilung vom 5.1.2017 zählt sich die Universitätsklinik Köln stolz mit fast 2.300 Kinder im Jahr 2016 zu den zehn geburtenstärksten Geburtskliniken in NRW.
Wenn nicht bald etwas geschieht, droht das Erfolgsrezept der Geburt mithilfe einer Hebamme ein aussterbendes Modell zu werden. Doch wir geben nicht auf. Denn wir brauchen gute Nachrichten: Jetzt!