11.09.2017

DHV-Bus in Köln: Baustelle Geburtshilfe

Der Stop des DHV-Tourbusses in NRW war ein voller Erfolg. Dazu haben am 09.09. viele helfende Hände in Köln beigetragen, an die unser Dank geht. Hingucker am Rudolfplatz war der Sprinter mit Kampagnen-Bild sowie der Strandkorb, der zu Selfies einlud. Inhaltlich ging es den ganzen Samstag zur Sache.

Landesvorstand und Hebammen kamen mit vielen Passantinnen und Passanten ins Gespräch, die meisten waren informiert über die Schwierigkeiten, mit denen unser Berufsstand zu kämpfen hat. Für die nachfolgende Podiumsdiskussion mit Bundestagskandidatinnen und –kandidaten konnten viele kritische Fragen gesammelt werden.

Podiumsdiskussion: Politik ist gefragt

Im Theater im Bauturm fand dann vor sehr gut besuchtem Saal eine angeregte Diskussion mit Maria Klein-Schmeink (Grüne), Elfi Scho-Antwerpes (SPD), Gisela Manderla (CDU), Kathrin Vogler (Linke) und Ralph Lorenz (FDP) statt. Die Kulisse sorgte mit Baustellenschildern und Pflastersteinen dafür, dass allen Anwesenden die Brisanz der aktuellen Situation vor Augen geführt wurde.

Barbara Blomeier für den Landesverband und Susanne Steppat für den Deutschen Hebammenverband (DHV) nutzten die Gelegenheit, den Politikerinnen und Politikern sehr anschaulich die Lage der Hebammen zu schildern, und nahmen kein Blatt vor den Mund. Die unterschiedlichen Ansichten der Parteien zu den Themen Klinikschließungen, Hebammenmangel, Finanzierung, Haftpflicht und Akademisierung wurden deutlich. Alle waren sich einig, dass Lösungen gefunden werden müssen. Konkrete Nachfragen durch die Moderatorin Simone von Stosch brachten die unterschiedlichen Sichtweisen der Parteien zum Vorschein.

Gemeinsam für eine Geburtshilfe, die ihren Namen verdient


Dr. Patricia Aden, Vorsitzende des Frauenrates NRW, stellte in einem Statement klar, dass der Frauenrat sich auf die Seite der Hebammen stellt. Im Redebeitrag von Dr. Thomas Bärtling, Vorsitzender des Berufsverbands der Frauenärzte Nordrhein, wurde deutlich, dass auch die Frauenärzte von der Haftpflichtproblematik betroffen sind. Ruth Piecha für Mother Hood formulierte sehr eingängig die Sicht der Eltern auf die aktuelle Misere und machte explizit die Schließung des Kreißsaals in Köln-Nippes zum Thema. Redebeiträge aus dem Publikum veranschauliichten, dass die Geburtshilfe in Deutschland definitiv eine Großbaustelle ist.

Am Ende der Podiumsdiskussion versprach Barbara Blomeier den Bundestagskandidatinnen und -kandidaten, sie „scharf im Auge“ zu behalten und sie, sollten sie denn gewählt werden, auf ihre Versprechungen zu verpflichten.

Der Landesvorstand dankt allen Kolleginnen, die diesen Tag mit ihrer tatkräftigen Unterstützung möglich gemacht haben, sehr herzlich!