19.07.2017

Gegen ein krankes Gesundheitssystem

Operationen werden abgesagt. Der Grund: Personalmangel. Im Universitätsklinikum Kiel ist angekommen, was für Kreißsäle in Deutschland längst bittere Realität ist. Unzumutbare Arbeitsbedingungen als Folge verfehlter rein gewinnwirtschaftlicher Ausrichtigung führen dazu, dass immer mehr Betroffene ihren Beruf aufgeben. Doch Hebammen werden dringend gebraucht - Geburten lassen sich nicht absagen!

Wir machen uns stark dafür, dass sich etwas ändert! Doch eins steht fest: Wir müssen andere Wege gehen, um Veränderungen endlich durchzusetzen. Die schwierigen Bedingungen hinzunehmen, ist keine Option mehr. Es ist Zeit für klare Worte, Widerstand und Wandel.

Der Landesverband engagiert sich dazu auf verschiedenen Ebenen. Die neueste Website "vorstellungsgespräch-hebamme.de" vermittelt Bewerberinnen, aber auch bereits angestellten Hebammen die notwendige Sachkompetenz für die (Vertrags-)Verhandlung von Arbeitsbedingungen.

Die Kampagnen "ZusammenHalt" und "Bärbel hat Recht" liefern Argumentationsmaterial, um Rahmenbedingungen der Berufsausübung sachlich und rechtlich fundiert gestalten zu können.

Damit Verbesserung am Arbeitsplatz möglich wird, unterstützen wir als  Landesvorsitzende des Verbandes die Hebammenteams vor Ort, die die unzumutbaren Arbeitsbedingungen nicht hinnehmen und etwas verändern wollen. Darum ermutigen wir alle Kolleginnen, nicht frustriert aufzugeben, sondern sich zu organisieren, zu wehren, aktiv zu werden. Und im Blick auf die kommende Bundestagswahl die Kandidaten in die Pflicht zu nehmen.

Dazu nutzen wir den Halt des DHV-Sprinters am 09. September in Köln. Dort werden wir die Öffentlichkeit auf unsere Anlliegen aufmerksam machen. Im Anschluss daran gibt es eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Bundestagskandidaten aller Parteien im Theater im Bauturm. Grundlage dafür sind die Wahlprüfsteine des Deutschen Hebammenverbandes (DHV).

Kieler Nachrichten online vom 18.07.2017