28.12.2016

Aus für Gladbecks letzte Geburtsstation

Die Talfahrt der Geburtstationen geht weiter. Zum Jahresende 2016 wird nun Gladbecks einzige Geburtsstation im St.-Barbara-Hospital geschlossen. Während die dramatische Situation für Schwangere mit dem Verweis auf Kliniken im Umfeld abgetan wird, haben wirtschaftliche Interessen höchste Priorität.

Gladbeck ist ein erneuter Tiefschlag in der Reihe der Schließungen in NRW. Ein Ende der Abwärtsspirale ist vorerst nicht in Sicht. Das mantrenhaft wiederholte Argument: Geburtshilfe rechne sich eben erst ab 800 und mehr Geburten - und schließlich gebe es im Umkreis Kliniken, die in Anspruch genommen werden könnten.

Dass das bedeutet, dass eine Schwangere sich möglicherweise unter Wehen mehr als 30 Kilometer auf den Weg machen muss, um eine Klinik zu erreichen, erscheint den Verantwortlichen offenbar als hinnehmbar. Und dass die Kliniken, an die verwiesen wird, in aller Regel bereits an gravierendem Hebammenmangel leiden, bleibt ebenfalls außen vor.

Die Gladbecker Schließung zum Jahresende bedeutet, dass am 23.12. das letzte Kind dort zur Welt gekommen ist.

Westfalenpost vom 14.12.2016

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