11.07.2016

Eschweiler & Co.: entschlossen gegen Klinikschließungen vorgehen!

Das Kliniksterben geht weiter. Die Entscheidungen über Schließungen werden immer wieder von rein privatwirtschaftlich orientierten Unternehmen getroffen. Die Folgen für schwangere Frauen sind einschneidend. Doch die Politik sieht zu und legt die Hände in den Schoß. Jüngstes Beispiel: die Schließung der Geburtsabteilung im St. Antonius-Hospital in Eschweiler.

Am 1. Oktober schließen sich die Türen: In der Eschweiler Geburtsklinik, in der bislang ca. 600 Kinder jährlich geboren wurden, werden keine Babys mehr zur Welt kommen. Schwangere Frauen müssen sich an das Bethlehem-Krankenhaus in Stolberg wenden, das über ein Perinatalzentrum verfügt. Hier soll zukünftig die Geburtshilfe im Vordergrund stehen.

Das Ganze nennt sich dann "RegioNetzwerk für die Frau", und das, obwohl man die Wahlfreiheit der Frauen unter diesem Deckmantel immer weiter beschränkt. Denn ab 1. Oktober können Schwangere im Raum Eschweiler nicht mehr entscheiden, ob sie ihr Kind in einer kleineren Abteilung oder einem Perinatalzentrum gebären. Das ist nicht akzeptabel. 

Ein weiteres Unding ist es, dass die zwölf betroffenen Hebammen der Geburtshilfe in Eschweiler erst durch die Presse von der Schließung  erfahren. Hier spiegelt sich wider, was auch die Arbeitsbedingungen in Kliniken zeigen: Die Wertschätzung für Hebammen und ihren verantwortungsvollen Beruf fehlt.

Wie lange verschließen unsere Politikerinnen und Politiker noch die Augen vor dieser Abwärtsspirale? Wir fordern: Das System der Versorgung mit Geburtshilfe in NRW muss auf den Prüfstand gestellt und gründlich erneuert werden. Als Landesverband sagen wir den betroffenen Kolleginnen jede Form der Unterstützung zu. Und wir hoffen sehr, dass die betroffenen Frauen sich das Vorgehen nicht gefallen lassen.

Sehen Sie hier zur Schließung in Eschweiler einen Bericht der Lokalzeit Aachen

Von einer Demo gegen das Aus der Geburtshilfe berichten die Aachener Nachrichten