30.06.2016

Steigende Haftpflicht - Talfahrt der Geburtshilfe

Ab Juli steigen die Haftpflichtprämien für freiberuflich in der Geburtshilfe tätigen Hebammen erneut, 2016 auf 6.843 Euro. Das sind über 500 Euro mehr als im Vorjahr. Immer mehr Hebammen steigen aus der Geburtshilfe aus. Frauen finden nicht mehr die Betreuung, die sie sich wünschen. Deutschland hat ein Problem.

Der Sicherstellungszuschlag, der eigentlich Haftpflichtausgleich gedacht war, kann getrost vergessen werden. Er liegt deutlich unter den Kosten. Die von der Schiedsstelle beschlossenen Kriterien tragen dazu bei, die Situation ad absurdum zu führen.

Denn die Kosten, die sich zurzeit auf mindestens 1.800 Euro belaufen, kann eine freiberufliche Hebamme in aller Regel nicht selbst wieder erwirtschaften. Angesichts der wissenschaftlich nicht bewiesenen Ausschlusskriterien, die dazu führen, dass Geburten im häuslichen Umfeld kurzfristig, z.B. bei Übertragung, verhindert werden können, läuft die Intention, Hebammen mit weniger Geburten zu unterstützen, ins Leere.  

Lesen Sie hier die Pressemitteilung des Deutschen Hebammenverbandes

"Wir betrachten die Entwicklung der Geburtshilfe in Deutschland mit Sorge" - Interview mit Katharina Jeschke, Präsidiumsmitglied und Verhandlungsführerin des Deutschen Hebammenverbandes

Mehr zum Sicherstellungszuschlag erfahren Sie hier

Zahlenspiegel "freiberufliche Hebammen"