04.11.2015

Ja zur Verortung von Familienhebammen im Gesundheitsbereich!

Über 40 Hebammen, die im Kontext der Frühen Hilfen arbeiten, trafen sich am 3.11. in Köln, um einen Tag lang über die Betreuung von Familien in belasteten Situationen nachzudenken. Eingeladen hatte der Landesverband der Hebammen NRW.

Barbara Blomeier, Landesvorsitzende, begrüßte die Anwesenden und betonte, dass Hebammen sich auch in den Frühen Hilfen als Gesundheitsfachberuf verstehen und in einem klar definierten, gut abgesicherten und ausreichend finanzierten Rahmen arbeiten möchten. Durch den Fachtag zog sich als roter Faden das Thema der mütterlichen psychischen Erkrankungen und die Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kinder. Es wurde von mehreren Referenten beleuchtet.

Großer Diskussionsbedarf

Für den Austausch über persönliche Erfahrungen in der täglichen Arbeit hätte aus Sicht der Teilnehmerinnen gern noch mehr Zeit zur Verfügung stehen können, genau so wie für Informationen über die akutelle berufspolitische Situation der Hebammen.

Am Ende des Tages informierte der Rechtsanwalt des DHV, Armin Octavian Hirschmüller, über verschiedene schwierige Punkte im Rechtsgutachten des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen. Er kündigte die Fertigstellung der schon lange erwarteten Rechtsexpertise zu Hebammen in den Frühen Hilfen an, die vom Landesverband der Hebammen NRW in Auftrag gegeben worden war. Sein Fazit: Familienhebammenleistungen müssen Kassenleistungen sein! Das wurde mit großer Zustimmung von den Kolleginnen aufgenommen und ist ein ganz klares Ja zur Verortung der Familienhebammen im Gesundheitsbereich. Hebammen bleiben Hebammen, auch wenn sie sich in den Frühen Hilfen bewegen!

25 Jahre Familienhebammen in NRW

Die geplante halbe Stunde zur Feier von 25 Jahren Familienhebammen in NRW fiel der spannenden Diskussion über die letzten Verhandlungen in der Schiedsstelle zum Opfer. So fand der Fachtag dann seinen Abschluss mit einer kleinen Feierminute.

Der Landesvorstand wird jede Gelegenheit nutzen, um in Politik und Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass alle Hebammen, ganz gleich in welchem Tätigkeitsfeld sie arbeiten, dem Gesundheitswesen zuzuordnen sind.