04.08.2015

WHO fordert wertschätzende Behandlung Schwangerer und Gebärender weltweit

Die würdevolle und wertschätzende Gesundheitsversorgung von Schwangeren ist nicht selbstverständlich. Viele Frauen erleben in geburtshilflichen Einrichtungen auf der ganzen Welt einen geringschätzigen und missbräuchlichen Umgang. In der Erklärung der Weltgesundheitsorganisation WHO heißt es: Jede Frau hat das Recht auf den bestmöglichen Gesundheitsstandard!

Hebamme bei der Betreuung einer Schwangeren

Die missbräuchliche und geringschätzende Behandlung Schwangerer und Gebärender hat viele Facetten: körperliche Misshandlung, Demütigung, Beleidigung, aber auch medizinische Eingriffe ohne ausdrückliche Einwilligung oder Missachtung der Schweigepflicht. Damit Gewalt im Kreißsaal kein Dauerbrenner-Thema bleibt, fordert die Erklärung der WHO mehr Engagement, mehr Dialog sowie Forschung und Fürsprache. Jede Frau hat das Recht auf den bestmöglichen Gesundheitsstandard. Das umfasst auch die würdevolle und wertschätzende Behandlung im Verlauf von Schwangerschaft und Geburt.

Die WHO appelliert in ihrer Erklärung eindringlich, den Zugang zu kompetenter und fürsorglicher Gesundheitsvorsorge sicherzustellen.

Das umfasst auch für uns in Deutschland die Aufforderung, bessere Arbeitsbedingungen für Hebammen in Kliniken zu schaffen, damit eine qualitativ hochwertige Betreuung von Schwangeren und Gebärenden möglich ist, so wie Hebammen dies wollen. Dazu gehört die 1:1-Betreuung (eine Frau – eine Hebammen – eine Geburt), Qualitätsbesetzung im Kreißsaal und eine ausreichende Personal- und Zeitdecke. So können Hebammen Geburtshilfe leisten, die die Selbstbestimmung der Frau und den Respekt vor der Individualität von Frau und Geburtsvorgang in den Vordergrund stellt.

Lesen Sie hier die Erklärung der Weltgesundheitsorganisation WHO "Vermeidung und Beseitigung von Geringschätzung und Misshandlung bei Geburten in geburtshilflichen Einrichtungen"