Jetzt abstillen? Glyphosat in Muttermilch
Überall geht es durch die Presse: Glyphosat in Muttermilch nachgewiesen. In einer stichprobenartigen Untersuchung von 16 Muttermilchproben fanden sich in allen Rückstände des umstrittenen Pflanzenschutzmittels. Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Verunsicherung stillender Mütter ist groß. Aleyd von Gartzen , Beauftragte für Stillen und Ernährung des Deutschen Hebammenverbandes (DHV) rät, nicht abzustillen.
Das Stillen ist für die Gesundheitspräventation von Kind und Mutter so wertvoll, dass es nicht sinnvoll erscheint, sich aufgrund einer sehr kleinen Stichprobe für das Abstillen zu entscheiden. In der Studie geht es um die Milch von nur 16 Müttern. Die Untersuchungsergebnisse seien nicht repräsentativ, so die Stillbeauftragte von Garten. In einer anderen Untersuchung aus den USA mit einer ähnlich kleinen Stichprobe, gab es ein anderes Ergebnis: drei von zehn Proben waren belastet.
Die Gefährlichkeit von Glyphosat ist umstritten, aber noch nicht endgültig geklärt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat dazu im März 2015 eine Stellungnahme veröffentlicht.
Grundsätzlich sollten stillende Mütter darauf achten, sich abwechslungsreich mit Gemüsesorten der Saison zu ernähren. Wenn möglich, sollten Bioprodukte bevorzugt werden. Außerdem sollte eine stillende Mutter in der Stillzeit keine Diät machten, denn die Schadstoffe, die im Fettgewebe gespeichert werden, gehen beim Abbau von Fettgewebe in die Milch über.
Lesen Sie hier den Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 26. Juni 2015
Hier finden Sie die Stellungnahme der nationalen Stillkommission zu Glyphosat in Muttermilch