Teure Freiheit?
Eine tragfähige Lösung der Haftpflicht-Problematik ist immer noch nicht in Sicht. Da kann es helfen, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Die Niederlande sind ein besonders interessantes Beispiel wie spiegel online zeigt.
Dass die extreme Erhöhung der Haftpflichtprämien die Existenz von freiberuflichen Hebammen gefährdet, wird mittlerweile – auch dank vieler Protestaktionen - weithin wahrgenommen. Dabei geht es um ein hohes Gut: Um den Erhalt der selbstbestimmten Hebammenhilfe. In vielen anderen europäischen Ländern arbeiten Hebammen als Helferinnen des Arztes – das minimiert ihr Risiko. Es scheint so, als käme ihre Selbstständigkeit deutsche Hebammen teuer zu stehen.
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der Niederlande. Auch dort arbeiten Hebammen selbstständig, die jährliche Versicherungsprämie liegt aber bei etwa 350 Euro. Das wird dadurch ermöglicht, dass die Kosten für Langzeitbehandlungen von geschädigten Kindern von steuerfinanzierten Fonds getragen werden. Ein solches Modell lehnt die Bundesregierung allerdings ab.
Der Vergleich mit weiteren europäischen Ländern zeigt: Offensichtlich ist es eine spezifische Gemengelage, die zu den extrem hohen Versicherungsprämien in Deutschland führt. Eine Lösung erfordert Weitblick.
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