16.10.2014

Kassen und Hebammen plädieren für Haftungsfonds

Der Landesverband NRW teilt die Einschätzung des Deutschen Hebammenverbands (DHV): Der von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe angedachte Regressverzicht der Kassen ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Er soll dazu beitragen, zumindest für eine Stabilisierung der Haftpflichtprämien zu sorgen. Doch nur der von den Hebammenverbänden schon lange geforderte Fonds wird die problematische Haftpflichtsituation endgültig lösen.

Das wird neuerdings auch von den Kassen so gesehen. 

Die tatsächlichen Effekte des vorgeschlagenen Regressverzichts der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sind frühestens in zwei bis drei Jahren erkennbar. Wie sich die Neuregelung also tatsächlich auf den Haftpflichtmarkt auswirken kann, bleibt vorerst offen und muss überprüft werden. Es ist momentan nicht mehr als eine Möglichkeit, die Preissteigerung zu bremsen. Deshalb kann der Regressverzicht nur eine von mehreren Komponenten im Bereich der beruflichen Haftpflichtversicherung sein.

Fondslösung bringt Sicherheit 

Der Landesverband NRW setzt darauf, dass mit Sicherstellungszuschlag und Regressverzicht mehr Sicherheit als bisher für die Kolleginnen da ist, ist aber damit nicht zufrieden. Die immer wieder geforderte Fondslösung muss dringend weiterverfolgt werden.

Kassen unterstützen Fondslösung

Damit geht auch der BKK Dachverband konform. Dessen Vorsitzender, Franz Knips, bezeichnet Gröhes Begrenzung der Regressierung als Holzweg, während der Haftungsfonds ein gangbarer Weg sei*. Kassen und Hebammen liegen damit in Sachen Haftpflichtproblematik auf einer Linie: Gut so!

* vgl. Procontra online vom 14.10.2014