29.08.2014

Landesvorsitzende sprechen mit Gesundheitsministerin

Angeregt durch ein Gespräch mit Renate Egelkraut am Rande der Kundgebung in Hamburg, zu der im Juni die Vertreterinnen aller Bundesländer vor der Gesundheitsministerkonferenz demonstrierten, hatte Barbara Steffens, Gesundheitsministerin in NRW, die Vertreterinnen der Hebammenverbände am 28. 8. zu einem Gespräch nach Düsseldorf eingeladen.

Gesundheitsministerium und Landesverband sind sich einig: Die Versorgung der Frauen mit Hebammenhilfe muss gesichert werden, neue Konzepte und Denkstrukturen sind erforderlich. 

Die Ministerin signalisierte die Bereitschaft der Landesregierung, Konzepte zu fördern, die das Einrichten von Hebammenzentren, Hebammenstationen in Kliniken oder die mobile Versorgung mit Hebammensprechstunden in ländlichen Regionen als Schwerpunkt haben. Hierzu stellten Renate Egelkraut und Barbara Blomeier einen ersten Entwurf vor und überreichten in diesem Zusammenhang eine Zusammenstellung von Berichten aus Regionen in NRW, in denen Frauen keine Hebamme finden konnten. 

Die Idee einer Klinik im Norden NRWs, eine Hebammenstation einzurichten, die als Geburtshaus und Hebammenpraxis in der Klinik gedacht ist, wird beim Runden Tisch Geburtshilfe vorgestellt werden und findet die Zustimmung der Ministerin.

Gesundheitsministerium schlägt neue Wege vor

Auch die Möglichkeit, in ländlichen Gebieten Hebammen mit Zusatzkompetenzen, zum Beispiel Ultraschall, Wundversorgung, Diabetikerversorgung oder anderem auszustatten und ihnen damit das finanzielle Überleben zu sichern, wurde von Ministeriumsseite aus vorgeschlagen. 

Der Landesverband NRW begrüßt, dass das Ministerium über Wege nachdenkt, Hebammen in Regionen mit wenigen Schwangeren Verdienstmöglichkeiten zu eröffnen, warnt aber davor, dass das Berufsbild der Hebamme mit ihren Kernkompetenzen sich verwässern könnte. Zur Versorgung mit Hebammenhilfe wird bereits an der HSG Bochum gearbeitet, auf die Bachelorarbeiten der Studierenden (ein Beispiel finden Sie hier) kann zurückgegriffen werden.

Frau Steffens hat den Vertreterinnen der Hebammenverbände zugesichert, bei allen Planungen des Ministeriums beteiligt zu werden. 

Dies gilt insbesondere für eine Studie, die in Auftrag gegeben werden und einen Überblick über die tatsächliche Versorgung mit Hebammenhilfe in NRW geben soll.