Prämienerhöhung: Wo bleibt die Politik?
Die Haftpflichtprämien für Hebammen werden zum 1. Juli 2014 erneut um mehr als 20 Prozent erhöht. Das teilte der Versicherungsmakler Securon nun dem Deutschen Hebammenverband (DHV) im Rahmen der jährlichen Bundesdelegiertentagung in Fulda mit. Da der Vertrag nur für ein Jahr gilt, ist jetzt schon abzusehen, dass für 2015 weitere Steigerungen in gleicher Höhe stattfinden werden.
Prämienerhöhung mit drastischen Folgen
Schon jetzt geben viele Hebammen ihren Beruf auf. Diese Entwicklung wird sich Mitte 2014 drastisch verstärken. In NRW hat sich in einigen Regionen schon jetzt die Zahl der Hebammen halbiert. Eine flächendeckende Betreuung von Schwangeren ist längst nicht mehr sichergestellt.
Politik muss konkrete Maßnahmen endlich umsetzen
Die Politik ist dringend gefordert. Noch im Oktober hatte Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter in Nordrhein-Westfalen, auf der Landestagung des Hebammenverbandes NRW ihre Anerkennung für die wertvolle Arbeit, die Hebammen für Mutter und Kind leisten, ausgedrückt. Doch Worte reichen nicht aus, um einen Berufsstand vor dem Aussterben zu bewahren.
Die Hebammen in NRW appellieren besonders dringlich an das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium, seine im vergangenen Jahr getroffenen Zusagen zur Angleichung der Privatgebührenverordnung einzuhalten. Eine Anpassung der Privatgebührenordnung steht seit Dezember 2012 aus. Mit ihr soll der problematischen Einkommenssituation der Hebammen leicht entgegengewirkt werden.
Doch trotz der Zusage des Gesundheitsministeriums, die Privatgebühren zeitnah anzugleichen, ist bislang nichts geschehen.