26.04.2011

Pressekonferenz in Köln: Stellen Sie öffentlichen Druck her!

Das war die Aufforderung seitens der politischen Vertreter/-innen, die an der Pressekonferenz der Hebammen NRW im Kölner Geburtshaus in Ehrenfeld teilnahmen. Die lebhafte Diskussion bildete den Auftakt der Abschlussveranstaltung des Hebammenstreiks in Nordrhein-Westfalen.

Mit dabei waren Vertreterinnen der Berufsgruppe wie Susanne Steppat als Mitfrau im Präsidium des DHV, Nitya Runte, Mitbegründerin des Vereins Hebammen für Deutschland e.V. und Angelika Josten als Vorsitzende des Hebammenverbandes NRW. Für die Politik waren Frau Eva-Maria Voigt-Küppers, Mitfrau der SPD-Fraktion im Landtag und Dr. Jürgen Strahl von der CDU-Fraktion im Kölner Rat vor Ort. Auch das Hebammennetzwerk Deutschland war vertreten sowie u.a. Hebammen des Kölner Geburtshauses und deren Geschäftsführerin und Kreisvorsitzende der Hebammen in Köln Daniela Erdmann.  

1.200 Hebammen waren im Streik in NRW in der Öffentlichkeit präsent und kämpften für ihre Rechte: laut und intensiv. Die Pressekonferenz beleuchtete die verschiedenen gesellschaftlichen, berufspolitischen und politischen Aspekte der Notwendigkeit des Hebammenstreiks.

Hier spielen die Schwierigkeiten, mit der Politik auf Bundesebene in Kontakt zu kommen, eine große Rolle. Selbst nach der überaus erfolgreichen Petition 2010 mit fast 200.000 Unterzeichner/-innen  sind bislang keine nennenswerten Erfolge zu verzeichnen: Die von Bundesgesundheitsminister Rösler zu finanzierende Studie befindet sich erst in der Vorbereitung. Eine Kontaktaufnahme mit dem Familienministerium ist bislang nicht gelungen.

Aber auch andere Tendenzen sind alarmierend und wirken sich auf die Tätigkeit der Hebammen gravierend aus, so zum Beispiel die steigende sogenannte „Geburtsbeendigung durch Kaiserschnitt“. 

Die anwesenden Vertreter/-innen aus Kommunal- und Landespolitik sicherten ihre weitere Unterstützung zu. Die Kreisvorsitzende Daniela Erdmann betonte, dass die derzeitige Situation ein allgemeingesellschaftliches Armutszeugnis sei und forderte den Respekt vor den Menschen, die geboren werden, ein.

Angelika Josten als Vorsitzende der Hebammen NRW resümierte: „Frauen, die besorgt sind, sind eine starke politische Macht.“ Der Kampf der Hebammen ist noch nicht zu Ende.