Hebammen fordern: Gutes Geld für gute Arbeit
Der Streik in NRW hat am 25.03. - dem Equal Pay Day - in Köln seinen Abschluss gefunden. Etwa 300 Hebammen, Hebammenschülerinnen, Familien und Unterstützer/innen aus ganz NRW versammelten sich vor dem Geburtshaus in Köln-Ehrenfeld. Die Vorsitzende des Landesverbandes, Angelika Josten, eröffnete die Kundgebung. Sie betonte, dass die Hebammen nicht um Groschen feilschen wollen, sondern grundsätzlich gutes Geld für gute Arbeit fordern. Es dürfe nicht mehr länger so sein, dass Hebammen von ihrer Arbeit nicht leben könnten.
Gerechte Bezahlung für alle Frauen – auch für Hebammen
Die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Linken, Hamide Akbayir, verwies am Equal Pay Day darauf, dass Frauen bis zum 25.03. arbeiten müssen, um soviel Geld zu verdienen wie Männer bis zum 31.12. des Vorjahres. In NRW erhielten Frauen im Schnitt 25% weniger Lohn für ihre Arbeit. Sie rief die Landesregierung dazu auf, sich auf Bundesebene für eine angemessene Bezahlung von Hebammen einzusetzen. Außerdem verlas sie eine Solidaritätsadresse von Matthias Birkwald, Bundestagsabgeordneter der Linken aus NRW. Außer der Linken war keine weitere Partei auf der Kundgebung vertreten. Auch die eingeladenen Chefärzte aus Köln zogen es vor, der Veranstaltung fernzubleiben.
Viele Hebammen müssen die Geburtshilfe aufgeben
Nach den Äußerungen von offizieller Seite hatte Hebammen die Möglichkeit, ganz konkret ihre Situation zu schildern. Viele berichteten, dass sie die Geburtshilfe aus finanziellen Gründern schon eingestellt haben bzw. bald aufgeben müssen. In vielen Städten herrschen schon jetzt akute Versorgungslücken: Geburtshäuser sind nicht selten bis Ende des Jahres ausgebucht. Die Lage spitzt sich zu, deshalb dürfen unsere Forderungen dürfen nicht in einer Hinhaltepolitik ausgesessen werden. Gesundheitsminister Rösler hat allein vier Monate benötigt, um die geplante Datenerhebung zur Vorsorgungssituation und Lage von Hebammen in Deutschland auszuschreiben. Es muss sich aber bald konkret etwas ändern.
Nach der Kundgebung zog ein lautstarker Protestzug durch Köln bis zum Roncalliplatz. Der Streik hat gezeigt, dass wir gemeinsam auftreten müssen, um unsere Sorgen in die Öffentlichkeit zu bringen.