14.06.2013

Hebammen aktiv mit den Wahlprüfsteinen der Bundestagswahl 2013

Am 22. September findet die Bundestagswahl 2013 statt. Die Politik hat längst auf Wahlkampf umgeschaltet. Doch Hebammen brauchen keine Wahlversprechen, sie brauchen konkrete Lösungsvorschläge, damit sich etwas an ihrer Situation tut. Die anstehende Bundestagswahl ist eine gute Zeit für berufspolitisches Engagement. Unterstützen Sie die Sache der Hebammen vor Ort und machen Sie mit bei einem besonderen Bürger/-innendialog.

(c) Deutscher Bundestag/Marc-Steffen Unger

(c) Deutscher Bundestag/Marc-Steffen Unger

Unsere Ziele: Freiberufliche Hebammen müssen von ihrer Arbeit leben können. Angestellte Klinikhebammen dürfen nicht länger aufgrund von Personalnot in unzumutbaren Verhältnissen arbeiten: Die 1:1 Betreuung ist dringend notwendig.

Hebammen brauchen Antworten 

In Deutschland haben alle Frauen das Recht auf Hebammenhilfe. Doch die schwierige Situation der Hebammen führt dazu, dass Geburtshilfe und die Betreuung der Frauen zu kurz kommt. Wenn sich nichts an dieser problematischen Situation ändert, riskieren Bundesregierung und Parteien, dass das Recht der Frauen auf Hebammenhilfe nur noch auf dem Papier existiert. Es gibt noch viel zu tun, um die freie Wahl des Geburtsortes, die angemessene Betreuung von Schwangeren, Gebärenden und ihren Kindern sowie angemessene Arbeitsbedingungen und Bezahlung von Hebammen zu sichern.

Bürgerinnendialog mit Bundestagsabgeordneten 

In seinen Wahlprüfsteinen 2013 macht der DHV klar, dass die Übernahme der Hebammenleistungen ins SGB V lediglich einige kleinere Verbesserungen zur Folge hatte. Er fordert die durchdachte Weiterentwicklung der Sozialgesetzgebung in Bezug auf Leistungen rund um die Frauengesundheit. Wir wollen es wissen: Wie stehen die Parteien zu diesem Thema? Werden Sie aktiv: Haben die Bundestagsabgeordneten aus NRW die Interessen der Hebammen im Blick? Fordern Sie sie auf zum Bürger/-innendialog: Wir sagen Ihnen, wie.

1) Auf der Website des Bundestages finden Sie Ihre/n Bundestagsabgeordnete/n, wenn Sie Wahlkreis oder Postleitzahl eingeben. Dort gibt es umfangreiche Informationen zur Person und den Link zum Internetauftritt der PolitikerInnen. Oder wählen Sie die Liste der Bundestagsabgeordneten aller Parteien aus NRW, um deren Kontaktdaten im Wahlkreis zu erhalten. Sind sie auch in der Gesundheitspolitik engagiert? Schreiben Sie ihnen eine Mail, rufen Sie an oder vereinbaren Sie mit dem Politiker bzw. der Politikerin Ihres Wahlkreises (und ggfs. Ihrer Partei) einen Termin. Stellen Sie Fragen und fordern Sie Lösungswege für die Probleme der Hebammen. 

2) Die Wahlprüfsteine 2013 des DHV sind eine gute Hilfestellung für ein Gespräch. Mögliche Themen sind: 

Sicherstellung von Hebammenhilfe

Welche Maßnahmen werden Sie umsetzen, um die Sicherstellung von Hebammenhilfe für Frauen umzusetzen. Wie stehen Sie zu finanziellen Hilfen zur Praxisgründung, der Bereitstellung kommunaler Räumlichkeiten oder zur Übernahme von Fahrtkosten von Hebammen aus Hebammenmangelgebieten? 

Versicherungsverträge 

Welche Möglichkeiten sehen Sie, bei der Haftpflichtprämie amerikanische Verhältnisse zu vermeiden? Wie stehen Sie zur Einführung einer Haftungsobergrenze, zur Einrichtung eines Fonds, der besondere Haftungssituationen abdeckt? Können Sie sich eine Verkürzung der Haftungsdauer von derzeit 30 auf 10 Jahre vorstellen? Wie ist Ihre Meinung zur Einschränkung der Regressmöglichkeit der Sozialversicherungsträger? Was halten Sie von einem Kontrahierungszwang für Versicherungsgesellschaften?

In den ausführlichen Wahlprüfsteinen des DHV finden Sie viele weitere Anregungen für intensive Gespräche zu den Belangen der Hebammen. Machen Sie auf unsere Anliegen aufmerksam. Informieren Sie uns über die Ergebnisse Ihrer Gespräche. Wir sind an den Antworten der Politikerinnen und Politiker sehr interessiert. Vielen Dank für Ihren Einsatz!